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Die Frage, wie man einen Tattoo-Sleeve designt, ist einbisschen wie die Frage, wie lang ein Stück Schnur ist. Es ist nicht ganzeinfach. Es ist wesentlich komplexer und erfordert viel mehr Planung als eineinzelnes Design. Wenn du gerade erst mit dem Tätowieren angefangen hast, kannes ein ziemlich entmutigendes Projekt sein.
Mit ein bisschen Erfahrung wird es einfacher, aber geradeam Anfang ist ein kompletter Sleeve eine Herausforderung. Deshalb haben wir unsmit erfahrenen Tätowierern unterhalten, um einige Insidertipps und Ratschlägefür die Gestaltung deines ersten Sleeves zu erhalten.
Vorhandene Tattoos
Es ist ein guter Ausgangspunkt herauszufinden, ob einKunde bereits Tätowierungen hat. Du möchtest wissen, ob du dein Design anvorhandene Arbeiten anpassen musst, oder ob du ein oder mehrere Cover-Ups machenmusst.
Die Frage nach einem Foto ist eine Möglichkeit das zuklären, aber wenn es die Distanz zulässt, ist unser Rat, den Kunden zu bitten,ins Studio zu kommen, damit du dir ein besseres Bild machen kannst. Wir wissen,dass einige Studios für Kunden sehr schwer zu erreichen sind. In diesem Fallist ein Foto viel besser als nichts.
Armgröße
Wie bei vorhandenen Tattoos kannst du die Größe des Arms,an dem du arbeiten wirst, am besten einschätzen, indem du den Kunden bittest, zudir ins Studio zu kommen. Ein Bild wird ausreichen, aber es wird nicht so genausein.
Der Grund, warum dies so wichtig ist, liegt darin, dassdie Größe des Arms beim Entwerfen einer Tattoo-Sleeve-Vorlage eine große Rollespielt. Es hat Einfluss darauf, wie lange die eigentliche Arbeit dauert undwelche Details in das Design einfließen. Du möchtest dich auf keinen Fall voneinem Gewichtheber mit 120KG überraschen lassen, dessen Arm doppelt so groß istwie der eines schlankeren Mannes oder einer schlankeren Frau.
Design
Dies führt uns zu unserem nächsten Punkt – dem Design.Was will der Kunde eigentlich? Will er ein ganzes zusammenhängendes Bild? Odermehrere Designs / Bilder, um einen Sleeve zu bilden? Dies sind Dinge, die genaubesprochen werden sollten, da sie das Herz des Designs ausmachen werden.
Wir haben einen Tätowierer gefragt, was er einem Kunden empfehlen würde, der einen Sleeve aus einzelnen Tattoos haben möchte. Er sagte: „Baue es Stück für Stück auf. Mache in einer Sitzung den inneren Unterarm, in der nächsten den oberen äußeren Arm und so weiter. Du musst immer eine Vorstellung von dem ganzen Bild haben, aber du musst nicht alles genau geplant haben, da du immer noch Dinge ändern kannst.”
Bei einem ganzen Bild ist es jedoch besser, genau vorauszuplanen,um sicherzustellen, dass das Design richtig ausgearbeitet wurde, damit esperfekt zum Arm passt.
Positionierung
Eines der wichtigsten Dinge, die berücksichtigt werdenmüssen, ist die Art und Weise, wie sich der Sleeve um den Arm legt. Daher istdie Positionierung von entscheidender Bedeutung.
Tätowierer sollten jeden Teil des Arms im Auge behaltenund wie er aus verschiedenen Blickwinkeln aussehen wird. Frage dich, wie viel Übergangfür die Bilder benötigt wird und wie du Totraum vermeiden kannst. Außerdemsolltest du entscheiden wie viel freihändig sein wird und wie viel mit Stencilgearbeitet wird. Das ist immer abhängig vom Tätowierer; einige werden einenganzen Sleeve freihändig tätowieren, aber das Selbstvertrauen dafür beruht aufjahrelanger Erfahrung.
Wenn du der Meinung bist, dass es nicht noch komplizierterwerden kann… solltest du dir Gedanken über das Design machen, wenn sich derArm in verschiedenen Positionen befindet. Beispielsweise könnte ein Porträt komplettanders aussehen, wenn der Arm nicht hängt, sondern nach oben oder außengestreckt ist.
Traditionell sind die Fokuspunkte von Tattoo Designs nachvorne gerichtet, es ist aber immer eine gute Idee, die Positionierung bei derPlanung des Designs zu testen. Du kannst dies tun, indem du das Motiv per Stencilauf den Arm überträgst und schaust, ob ihr mit dem Design in verschiedenenPositionen zufrieden seid.
Du musst dir auch überlegen, wie sich das Motiv um denArm legt. Die äußeren Kanten der Stencils berühren sich möglicherweise. Ist dasDesign trotzdem sinnvoll?
Sitzungen
Es ist hilfreich zu überlegen, wie viele Sitzungen du für den Sleeve brauchen wirst. Manchmal kann dies – abhängig von der Schmerzgrenze des Kunden – einfach nicht vorhergesagt werden. Das Handgelenk, der Ellenbogengraben und der Innenarm sind in der Regel die am schwierigsten zu tätowierenden Bereiche für Kunden, genauer gesagt, die schmerzhaftesten.
Ein Tätowierer, mit dem wir gesprochen haben, hat gesagt: „Wenn eine Sache wichtig ist, dann idealerweise alle Outlines auf einmal zu machen. Lass‘ eventuell aufgrund der Empfindlichkeit einige Teile frei.“
Am Ende des Tages wird jeder Sleeve anders sein. Der Stil des Tätowierers, der Geschmack des Kunden, die Größe des Arms und wie lange eine Person sitzen kann, wirken sich auf das Ergebnis aus. Aber all das ist Teil des Prozesses. Und gibt es einen besseren Weg, um deine Fähigkeiten weiter zu entwickeln, als den ultimative Tattoo-Sleeve zu kreieren?